Dr. Edmund Berndt

Atterseestr.57

4860 Lenzing

 

 

 

Bundeskanzler

Dr. Wolfgang Schüssel

Ballhausplatz 2

1014 Wien                                                                         Lenzing, am 29.12.2000

 

 

Betreff: Entsorgung ausrangierter Gesetzestexte

11. Entsorgungslieferung nach dem „72. Nachtrag und Berichtigung der Gesetze und Verordnungen für die österreichischen ApothekerInnen" September 2000

 

 

Hochgeehrte Exzellenz!

 

 

Nahezu drei Jahre lang habe ich mich bemüht, mit Humor, Witz, Ironie und nicht ohne Zynismus für die besondern Anliegen der öffentlichen Apotheke aufmerksam zu machen und ins Gespräch zu kommen. Die Mühe war nicht vergebens.

 

Mitte Jänner 2001 ist ein Initiativantrag Ihrer Partei und Ihres Regierungspartners zu erwarten, der die Landbevölkerung vor der Errichtung öffentlicher Apotheken in Zukunft schützen wird.

 

Das nenne ich eine entscheidende Verbesserung der Lebensqualität. Die Landmenschen werden zu ärztlichen Leibeigenen befördert. Sie werden doch nicht anderer Meinung sein!

 

Mein besonderer Dank gilt der Pressesprecherin Fr. Ursula Kroczek, die in herausragender Weise jede Argumentation von vornherein abblockte. Es ist ja bei Gott nicht notwendig verstanden werden, weder als Wähler noch als Fachmann. Und wenn man gar an eine Ansprechpartnerin gerät, die offenbar in Managerseminaren das professionelle Abwimmeln erlernt hat und sich darüber hinaus im Besitz allein seligmachender Wahrheit wähnt, hat man wirklich mehr als einen Lotto-Sechser gemacht. Man spürt förmlich die Überlegenheit, die Menschen ausstrahlen, die in einer philosophischen Wespenfalle, die per System verhindert, weiterführenden Argumentation folgen zu können, herumzusurren. Sie wissen nicht, was das ist? Denken Sie bitte an Sektenjünger, an die Apostel diverser alternativer Bio und Heilslehren, Montessori-Anhänger, Feng-Shui-Adepten oder schlicht an die vielen bekannten und unbekannten Astrologen.

 

Daß die zahlreichen Gesundheitsexperten und Sprecher in Regierung und Sozialversicherungen niemals ärztliche oder hauptverbändliche Standesinteressen vertreten, zeigen ja die großartigen Erfolge der Reformen im Gesundheitswesen. Und so kann sich auch Ihre Regierung genauso erfolgreich wie frühere Regierungen ausschließlich auf eine mehr oder weniger zuvorkommende Behandlung des Apothekensektors beschränken.

 

 

Mit letzten Grüßen und allen gebotenen Wünschen für 2001

Dr. Berndt.

 

 

 

 

Daten zur Statistik:

                                   61. Nachtrag   117,9g

                                                           62. Nachtrag     63,5g

                                                           63. Nachtrag   154,0g

                                                           64. Nachtrag     91,1g

Jahresproduktion 1998                                                         526,5g

 

                                                           65. Nachtrag   145,3g

                                                           66. Nachtrag   202,4g

                                                           67. Nachtrag   115,9g

                                                           68. Nachtrag   116,9g

                                                           69.Nachtrag    190,5g

Jahresproduktion 1999                                                         770,1g

 

                                                           70. Nachtrag   193,5g

                                                           71. Nachtrag   335,7g

                                                           72. Nachtrag   208,5g

Jahresproduktion 2000                                                         737,7g

 

 

Anlage: 1 Packerl alter Gesetzesblätter zur Durchsicht und Entsorgung