Wann immer ich (wohnhaft im Burgenland) in Wien im Auto einen anderen Burgenländer im Auto begegne, dann nicke ich freundlich raus.
Das habe ich mir in meiner Zeit im Ausland so angewöhnt, wo man sich eben freut, wenn man einen Landsmann/Frau sieht. Schon etwas senil, ich weiß, aber so bin ich nun mal.
Heute, 20.2.2002 um 9:15 stehe ich an einer Kreuzung (Obere Donaustraße) in Wien und sehe einen eleganten Geschäftsmann in Anzug und Krawatte in einem schwarzen Mercedes Benz (amtliches Kennzeichen: E-748AD) sitzen und will gerade nicken.
Da entleert der Landsmann seinen Aschenbecher auf die Straße. Ich hupe und schaue etwas entrüstet zum Landsmann. Der aber, diesmal schaue ICH schockiert, zeigt mir blitzartig seinen nach oben gerichteten Mittelfinger.
Mir.
Ich hab keinen Aschenbecher entleert!!
An der nächsten Kreuzung zeigt er mir wieder ein böses Zeichen aus dem Fenster (Bedeutung des Zeichens ist dem Autor bekannt).
Als gerichtlich beeideter Sachverständiger habe ich immer eine Digitalkamera im Auto und mache ein paar Fotos vom Übeltäter. Er macht es mir nicht leicht, versteckt sein Gesicht und wird offensichtlich ziemlich aggressiv.
Bei der Nächsten Kreuzung springt besagter Landsmann, der Übeltäter, aus dem Auto. Ich mache hektisch alle Luken dicht (das geht gar nicht so schnell, wenn man auf eine solche Situation nicht eingestellt ist.
Der Übeltäter baut sich neben meiner (geschlossenen) Fahrertür auf und schreit, daß ich ihn nicht zu photographieren hätte UND: Spuckt zweimal heftig auf meine (gottlob geschlossene) Fensterscheibe.
Ich glaube, daß nächste mal nicke ich nicht mehr.

Franz Reinisch


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